So wird’s gemacht

Traditionelle und neue Restaurants setzen auf Deutsche Küche mit Pfiff. Auch mediterrane Einflüsse sind erlaubt.

Neuinterpretationen alter Rezepte – darauf können sich die Gäste im Fricke Blöcks freuen. So stand im Februar die (Selbst-) „Geräucherte Entenbrust auf Püree von der Oldenburger Ananas (Steckrübe) mit frischem Mangold und Balsamicojus“ auf der Karte. Und auch das „Tatar vom Räucherlachs mit Birne, Kapern und Staudensellerie“ in Kombination mit einem „Pernod-Sauerrahm“. Als Koch Tobias Neumann den Laden 2008 übernahm, waren die Wände noch rot und der Barschrank blau. Inzwischen tritt der Gast im vorderen Bereich in eine gemütliche Bar-Atmosphäre ein, während sich das Restaurant durch zurückhaltende Cremetöne, Wanddeko aus Holz und eine Beleuchtung durch Kronleuchter auszeichnet. Auch die Speisekarte machte eine Verwandlung durch: „Bei uns gibt es feste Bestandteile wie das klassische Schnitzel – natürlich ganz frisch – oder die Ofenkartoffel. Aber ein anderer Teil der Vor- und Hauptspeisen wechselt alle sechs Wochen. Wir kochen, worauf wir Lust haben und was zur Jahreszeit passt.“ Dabei macht sich auch bemerkbar, dass der Koch und ein Großteil des Teams ein Faible für Spanien haben. Mediterrane Gaumenfreuden treffen auf deutsche Klassiker – eine tolle Kombination.

Auch das Forsthaus Oesede verbindet bodenständige Gerichte mit mediterranem Einschlag und Experimentierfreude. Ein Schwerpunkt sind Lammgerichte. Roger Denis, Herr der Küche: „Ich habe schon früh gemerkt, dass viele Leute gerne Lamm essen. Deshalb habe ich es auch hier wieder mit in die Karte aufgenommen. Viele kommen extra deshalb zu uns“, so der ehemalige Koch des Joducus. Ein anderer Grund sind die vielfältigen Sonderveranstaltungen und Menüs: Während die einen im Winter die Krimi-Lesung ins rustikale Kaminzimmer mit 5-Gänge-Menü lockt, kommen andere wegen der Kabarett-Abende oder der unterschiedlichen Themenwochen.

Ein Klassiker unter den Restaurants im Landkreis ist der „Landidyll Gasthof zum Freden“ in Bad Iburg. Landwirtschaft und Jagd haben in dem Familienbetrieb eine lange Tradition. So versteht es sich von selbst, Produkte von benachbarten Höfen, Wild und Fisch aus unserer Umgebung zuzubereiten. Auf der Karte stehen sowohl raffinierte, internationale Köstlichkeiten sowie rustikale Gerichte der Region. Nicht ohne Grund findet sich auf der Homepage des Gasthofs ein Goethe-Zitat: „Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein.“

Nach dem Ausflug in die kulinarische Region wieder zurück nach Osnabrück. Im östlichen Teil des Schinkels findet sich ein traditionelles Restaurant mit modernem Ambiente. Gut vier Jahre nach der Neueröffnung des „Unter den Linden“ durch Christoph Trienen und seine Frau Astrid ist das Restaurant über den Status des Geheimtipps hinaus. „Im Restaurant legen wir Wert auf gute, aber ungezwungene Tischkultur und bieten deutsche Küche mit mediterranem Einfluss an“, so Koch Christoph Trienen. „Außerdem besinnen wir uns gerne auf gute, alte Rezepte und setzen uns für Nachhaltigkeit ein, Stichwort Slowfood.“ Ein Blick in die Speisekarte macht Appetit, denn da wird unter anderem ein „Rumpsteak mit Rotweinschalotten, grünen Bohnen und gratiniertem Kartoffel-Parmesanpüree“ angekündigt. Und ein echter Tipp unter Osnabrücks Genießern ist die traumhafte vegetarische Vorspeise: „Mit Kräutern und Honig gratinierter Ziegenkäse“.

Genießer sind auch im Zinnober in der Johannisstraße willkommen. „Wir haben drei Bereiche: das Restaurant, den Raucherbereich mit Bar sowie unser kleines Weinkontor“, erklärt Markus Seifert, der das Zinnober mit seiner Freundin zusammen führt und auch für die Küche verantwortlich ist. Der Blick in die Karte ist aufregend und ein Menü könnte so himmlisch komponiert werden: Als Vorspeise die hausgeräucherte Barberie Entenbrust an Birnen Chilikompott, danach krosses Zanderfilet auf Honig-Champagnerkraut und Kartoffelkugeln. Und zum Dessert gebackener Walnusspudding mit warmen Vanillekirschen. Romantiker reservieren ein „Candle Light Dinner“ – jeden ersten Freitag im Monat im nur mit Kerzenlicht beleuchteten Restaurant.

Ebenso wie das Fricke Blöcks liegt das Tatort Engels im Katherinenviertel. Hier bietet der ehemalige la vie-Koch Hans-Peter Engels leichte Bistroküche in entspannter Atmosphäre. „Merkmal und Philosophie im Tatort Engels ist unsere „Rote Tafel“ mit täglich wechselnden Gerichten“, erklärt Hans-Peter Engels. „Hier wird gekocht, auf was wir Lust haben.“ Die Gäste nehmen dieses ungewöhnliche Konzept gerne an. Und probieren in „Wohnzimmer-Atmosphäre“ Engels Kreationen wie „Perlhuhnbrust auf Tandoori-Püree und asiatischem Gemüse“ oder „XXL-Riesengarnele mit Ananas-Paprika-Streifen, Krabben-Chips und süß-scharfer Chili-Sauce“. Auch die Weinkarte ist exquisit – vom spanischen Rotwein „Juan Gil Crianza“ bis zum deutschen Weißburgunder „Johannes K.“

Claudia Sarrazin

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